Greina-Trekking
1. Tag: Curaglia, 1335m – Medelserhütte, 2507m
Nachdem erst in Disentis unser Grüppchen noch durch Noldi aus der Innerschweiz verstärkt wurde und er uns mit 500gr Himbeeren verwöhnte, begann gleich der Aufstieg durch das Val Plattas, bei ziemlicher Hitze. Bei der ersten Rast wurden die Rucksäcke verglichen, da gab es grosse Unterschiede beim Gewicht! Ein sschönes Tal, und bald waren wir über der Waldgrenze, für mehrere Tage. Wegen einiger aufziehender Wolken waren die Pausen etwas kurz, so dass wir eher früh, und etwas müde in der Hütte ankamen. Dafür gab es ausgezeichneten Kuchen.
2. Tag: Medelserhütte, 2507m – Fuorcla Sura Lavaz, 2702m – Arco di Greina – Brenno Schlucht – Scalettahütte, 2012m
Heute ist blau-weiss angesagt, damit ist das Wetter, die Landschaft und der Weg gemeint. 8.15h Start mit Yoga Übungen, 300m runter, über Steinblöcke das langgezogene Lavaz Tal hinauf, über Schneefelder und Gletscherrest zur Fuorcla Sura da Lavaz, 2702m, Ankunft 12.15h.
Steiler Abstieg, wir konnten über einige Schneefelder rutschen bis zum 5-Finger See, wo wir alle einen erfrischenden Schwumm genossen. In der Greina-Ebene angekommen ging die Suche nach dem Arco los! Ja, das Steinmassiv gab den 40m breiten, 15m hohen Bogen nicht einfach preis, und auf der Karte ist nur ein kleines Kreuz vorhanden! Genau da machte sich die Sohle eines Wanderschuhs selbstständig, so dass die nächste Frage war, wollen wir die Hütte auf rot-weiss oder blau-weissem Weg erreichen. Natürlich blau-weiss, ist ja easy! Einer lief barfuss und verdiente sich die Olympia Loorbeeren! Hoppla das ist ja eine richtige Schlucht mit ultra schmalem Wegli, Felsmocken zur Flussüberquerung und Schneefelder. 16h Ankunft in der Scalettahütte, wir bekommen exklusiv den Winterraum im ehemaligen Militärhüsli. (3stöckig mit Rauchgeschmack). Und FAST NEUE WANDERSCHUHE, die die nächsten 4 Tage toll passen! SO EIN GLUECK!
3. Tag: Scalettahütte, 2012m – Terrihütte, 2171m
Nach guter Ruhe in unserem kleinen Hüttli sind wir den einfacheren Weg zum Passo della Greina gelaufen, nicht mehr durch die Schlucht. Der Pass ist übrigens eine Wasserscheide zwischen Ticino-Po-Adria und Rhein-Nordsee! Überhaupt hat uns die Greina-Ebene beeindruckt durch die Weite, die Unberührtheit, die verschiedenen Gesteine, und die vielen kleinen Bäche und Seelein! Die Strecke heute war nicht so streng, dafür hatten wir Zeit für ein Bad in einem kleinen See, etwas moorig, und später für drei von uns eine Dusche unter einem Wasserfall. Die anderen gingen direkt zur Terrihütte. Zwei wollten es wissen und bestiegen nach einer Pause noch den Muot la Greina, 2398m, mehr oder weniger weglos.
4. Tag: Terrihütte, 2171m – Laghet la Greina- Fuorcla, 2750m – Capanna Michela Motterascio, 2172m
Ohh nein, Gewitter sind angekündigt! 7h von der Terrihütte über die Hängebrücke, Greinaebene, das Val Canal zum Laghet la Greina (wunderschön mit türkis Eisschollen, Schneefelder) und über eine kleine Fuorcla hinauf, 11h. Jetzt siehts gefährlich schwarz aus. Der Piz Terri 3149m muss warzen. Schnell ein paar Bissen essen und weg vom Grat. Schon prasselt es los. Wir werfen unsere Stöcke weg, und kauern uns zusammen, es hagelt 5mm grosse Körnli. Nach ca 15min. ist das schlimmste vorbei aber wir sind pflotschnass, und erleichert.
Steil runter über Geröll bis die saftigen Wiesen beginnen und die Sonne wieder ein bisschen lacht, zur Capanna Motterascio CAS.Um 12.30h sind wir am Suppe, Kuchen oder Gnocchi geniessen und haben einen freien Nachmittag für Spiele (8-Blatt Weis) oder Seeli Spaziergang (Frösche, Qaulquappen, Mölche).
Zwei von uns haben den diretissima Weg genommen, wurden aber auch nass!
5. Tag: Capanna Motterascio, 2172m – Lago di Luzzone1620m – Passo Soreda, 2759m -Läntahütte, 2089m
Heute stand die strengste Etappe an, deshalb auch haben zwei gestern die kürzere Strecke gewählt. Das Wetter war wieder perfekt, blauer Himmel, kleine Wölkchen. Der erste Abstieg zum Lago di Luzzone war steil, aber ein guter Weg. Die Transportbahn, die einige gerne benutzt hätten, ist halt wirklich nur eine Kiste und nicht für Personen zugelassen. Unten eine erste wohlverdiente Pause, inkl. Käse kaufen auf der Alp Garzott. Dann erfolgte der lange Anstieg durch das Val Scaradra, den alle trotz sehr steilem Anstieg zum Passo Soreda problemlos meisterten. Zwei waren oben noch so fit, dass sie spontan beschlossen, noch auf den Pizzo Cassinello, 3102m, zu steigen, der mit so schönen Felsplatten lockte. Die anderen machten sich derweil an den Abstieg, badeten unterwegs noch einmal in einem kühlen See, und stiegen weiter ab bis zum Valser Rhein, dem entlang noch eine leichte, aber lange Steigung zur Läntahütte erfolgte. Alle waren ganz zufrieden trotz der Müdigkeit und genossen die feine Polenta, die der Wirt für uns zubereitete.
6. Tag: Läntahütte, 2090m – Furggelti, 2712m – Zerfreila Stausee 1857m. Rückfahrt mit öV.
8h Start mit Kuhgebimmel, wir müssen kurz warten bis der Wanderweg wieder frei wird. Dann gehts wie am Vortag steile Börter, Treppenstufen hinauf, mit überraschenden grünen Bödeli (Pause, ein mega schönem Steinherz wird mitgetragen), bis zum Furggelti. Schönste Aussichtspause, Blick zum Rheinwaldhorn, Pizzo Cassinello, Piz Terri, Tödi usw.
Zeitmanagement klappt, Abstieg zum Zerfreilasee und bis zur Staumauer nochmals 100m hinauf, dann endlich: Bier, Kafi, Heidelbeerichueche. 15h Postauto.
Zwei von uns haben die Diretissima dem Valser Rhein entlang genommen.
Das war eine unvergessliche Trekkingwoche mit täglichen Höhepunkten, super Kamaradschaft und stabilem Wetter.
Herzlichen Dank an alle:
Trudy, Beatrice G., Beatrice DaC, Martina, Emmi, Emmi, Noldi Mathis.
KoLeitung: Käthi und GabiHärzliche Grüsse